Taekwondo
Taekwondo (auch Tae-Kwon-Do oder Taekwon-Do) ist ein Koreanischer Kampfsport und steht für Fußtechnik (Tae), Handtechnik (Kwon) und Die Kunst oder Der Weg (Do). Obwohl Taekwondo für den laienhaften Betrachter große Ähnlichkeiten mit anderen asiatischen Kampfsportarten aufweist, unterscheidet es sich in einigen wesentlichen Punkten von diesen. So ist die Taekwondo-Technik sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt, was nicht zuletzt durch den Wettkampf bedingt ist. Im Taekwondo dominieren Fußtechniken deutlicher als in vergleichbaren
Definition von Taekwondo
Taekwondo ist vor allem ein Sport und Kampfsport, bei dem Arme und Beine mittels Schlägen und Tritten zur Abwehr und für den Angriff eingesetzt werden.
Die Taekwondo Definition ergibt sich aus den drei Wörtern Tae, Kwon und Do aus dem alten Korea, welcher auch die World Taekwondo Federation (WTF) folgt:
Tae Kwon Do Symbol
TAE Fuss - im Sprung treten - kennzeichnet die Beintechnik.
KWON - Faust - weist auf die Handtechnik hin.
DO - Weg, Kunst - kennzeichnet den körperlichen und geistigen Reifeprozeß.
Durch das Training des Taekwondo wird der Körper gekräftigt, geschmeidig, elastisch und stark.
Neben körperlichem Wohlbefinden stellt sich auch eine geistig-positive Haltung beim Training ein. Es vollzieht sich ein geistiger Prozeß, der scheinbar im Gegensatz zu dieser doch brutalen Kriegskunst steht - sind doch die erlernten Kenntnisse in der Hand eines Könners oft ein tödliches Instrument!
Nichtsdestotrotz ist es der langen, harten Schule des Taekwando zuzuschreiben, daß so gut wie keine Schläger oder Rüpel aus dem Lager der Taekwondo-Sportler kommen.
Der Sport Taekwondo schult also gleichermaßen Körper und Geist. Bereits das anfängliche Training der Grundtechniken erhöht die Ausdauer und Willenskraft. Ist diese Stufe erreicht, merkt der Schüler, daß nur mit Geduld etwas zu erreichen ist.
Der Umgang mit dem Lehrer und den bereits höher graduierten Schülern lehrt ihn, höflich und bescheiden zu sein, führt aber auch zur Kritik und Selbstkritik. Beim Kämpfen werden Eigenschaften wie Selbstbeherrschung, Ehrbarkeit und Gerechtigkeit gefördert.
Beim fortdauernden Üben und Training mit den Mitschülern lernt man das Gefühl der Zusammengehörigkeit kennen. Daraus entwickelt sich Integrität, Treue und Hilfsbereitschaft.
Die Zusammenwirkung dieser Eigenschaften und ihre stetige, gemeinsame Weiterentwicklung wird mit dem Begriff DO verständlich gemacht. DO vollzieht sich in uns, gibt uns innere Kraft und spiegelt sich daher auch in unseren Handlungen wieder.
Deshalb ist DO eine Weltanschauung, die sich auch auf unser Privatleben und unsere Arbeit übertragen läßt. Taekwondo ist der Definition nach somit auch eine Lebensschule, in der wir lernen, uns in der Welt zurechtzufinden, sie zu verstehen und nach Möglichkeit zu verbessern.
Taekwondo als moderner Sport unterteilt sich heute in die einzelnen Disziplinen:
- Formenlauf (Poomsae (Taegeuk/)): festgelegte Techniken werden in vorgegebener Reihenfolge durchgeführt.
- Selbstverteidigung (Hosinsul):Selbstverteidigung gegen einen/mehrere unbewaffnete oder bewaffnete Gegner.
- Einschrittkampf (Hanbon Kirugi, Ilbo-Matsogi, Ilbo-Taeryeon): Ein Schaukampf mit festgelegter Technikenreihenfolge gegen einen Gegner. Neben dem Einschrittkampf gibt es auch noch den Zwei- und Dreischrittkampf (Ibo- bzw. Sambo-Matsogi, Ibo- bzw. Sambo-Taeryeon), die eher untergeordnete Bedeutung haben.
- Bruchtest (Gyeokpa): Zerstören von Holzbrettern, Ziegeln oder sonstigen Materialien mittels Taekwondo-Techniken.
- Freikampf (Daeryeon, Matsogi oder Gyeorugi): abgesprochener oder freier Kampf in verschiedenen Kombinationen.
- Wettkampf (Chayu Matsogi): Leicht-, Semi- oder Vollkontaktkampf gegen einen Gegner.
- Grundschule (Gibon Yeonseup), Gymnastik (Dosoo Dallyon) und Theorie (Ilon) sollten aber auch ständige Trainingsbestandteile sein.
Fachbegriffe
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der Gürtel/Ty
Innerhalb des Traditional Taekwondo gibt es ein Rangsystem für Schüler und Meister. Die Schülerstufen werden Gup genannt, die Grade der Meister heißen Dan. Dieses System dient der Einteilung der Schüler beim Training, sowie in die verschiedenen Klassen bei Meisterschaften. Gleichzeitig übt jede Farbe eine entsprechende spirituelle Ausstrahlung auf den Schüler aus und verpflichtet ihn dadurch auch seiner Graduierung gerecht zu werden.
Um nun Stufe für Stufe weiterzukommen und den dafür entsprechenden farbigen Gürtel tragen zu dürfen, muß der Schüler das für die einzelnen Stufen erforderliche Können vorweisen. Um dieses festzustellen legt er in gewissen Zeitabständen eine Prüfung ab. Bei Bestehen der Prüfung bestätigt eine Urkunde den Eintritt in die nächste Stufe.
Jeder Anfänger beginnt mit dem 10. Gup (dies ist die unterste Schülerstufe), der 1. Gup dagegen steht kurz vor dem 1. Dan (Meistergrad).
Erwähnt werden soll hier als Erstes, dass die Erkennung des Ranges nicht der Hauptgrund ist, dass beim Taekwondo Gürtel getragen werden. Viel wichtiger ist, dass 3 Fingerbreiten unter dem Bauchnabel das oft in der asiatischen Philosophie genannte Zentrum liegt, das für die Entstehung der Lebenskraft (Chi) verantwortlich ist.
An der richtigen Stelle und mit richtigem Druck gebunden ermöglicht es der Gürtel, nahezu den gesamten Körper blitzartig anzuspannen, um zum Beispiel einen Tritt gezielt auszuführen oder um einen Treffer „einzustecken“. Dieses Phänomen kann man auch bei Gewichthebern beobachten, die den Kraftgürtel nicht am Bauch tragen, sondern drei Fingerbreiten unter dem Bauchnabel.
Zu Beginn des modernen Taekwondo gab es nur vier Gürtelfarben: weiß, blau, rot und schwarz, die Farben der Koreanischen Flagge. Diese wurden mittlerweile ergänzt durch gelb, grün und braun. Das moderne Graduierungssystem dient vor allem dazu, den Trainings- und Wissensstand zu repräsentieren. Die Aufstellung beim Taekwondo-Training wird aus praktischen Gründen im Block nach Gürtelfarben geordnet vorgenommen: rechts vorne steht der höchstgraduierte, links hinten der niedrigste Grad.
Die Taekwondo Formen / Poomse
Nummer | Taeguek/Poomse | Relevant für... |
1 | Il jang |
8.Gup |
2 | I jang |
7. Gup |
3 | Sam jang |
6.Gup |
4 | Sa jang |
5.Gup |
5 | Oh jang |
4.Gup |
6 | Yuk jang |
3.Gup |
7 | Chil jang |
2.Gup |
8 | Pal jang |
1.Gup |
9 | Koryo | 1.Dan |
10 | Kumgang | 2.Dan |
11 | Taebaek | 3.Dan |
12 | Pyongwon | 4.Dan |
13 | Sipjin | 5.Dan |
14 | Jitae | 6.Dan |
15 | Chonkwon | 7.Dan |
16 | Hansu | 8.Dan |
17 | Ileyo | 9.Dan |
Innerhalb der TDTV relevante Form nach WTF/Kukkiwon |
Die Dojang Etikette und Regeln beim Taekwondo
Verhalten- und Höflichkeitsregeln
• Erscheine rechtzeitig vor Beginn der Trainingsstunde.
• Verneige dich bei jedem Betreten und Verlassen des Dojang (Übungsraum) sowie vor
und nach jeder Partner-Übung.
• Wärme dich vor Übungsbeginn auf und halte dich bei Pausen warm.
• Trage immer einen sauberen weißen Tobok bei öffentlichen Trainings oder
Veranstaltungen. Das schwarze Revers ist den Meistern vorbehalten und darf von
Schülern nicht getragen werden.
• Binde deinen Gürtel mit dem korrekten Knoten, bevor Du den Dojang betrittst und
löse ihn erst, wenn du wieder im Umkleideraum bist.
• Trage weder Uhren oder Schmuck während des Unterrichts.
• Jeder sollte darauf bedacht sein, sich verbessern zu wollen, daher sollte man immer
ein Maximum seiner Konzentration während des Trainings geben.
• Kein Kaugummi im Training kauen oder essen während des Unterrichts.
• Achte auf ausreichende Körperpflege vor dem Unterricht. Halte besonders die Fingerund
Fuß-Nägel kurz und wasche die Füße.
• Konzentriere dich auf den Unterricht und spreche nicht während den Übungen.
• Verlasse den Raum während des Unterrichts nicht ohne Erlaubnis des Lehrers.
• Übe nie Vollkontakt Freikampf ohne Erlaubnis des Lehrers.
• Befolge die Anweisungen des Lehrers, damit die kostbare Zeit für jeden genutzt
werden kann.
• Behandle Deinen Lehrer und jeden Partner mit Respekt.
• Der Höhergraduierte achtet immer auf den Partner. Vor allem beim Sparring.
• Sei immer hilfsbereit und höflich.
Aufstellen, Grüßen und Verbeugen
Die Verbeugung bei Betreten des Dojangs bedeutet, dass wir die Verhaltensweisen des täglichen Lebens ablegen und uns den im Taekwondo üblichen Verhaltensweisen unterwerfen.
Die Aufstellung der Schüler bei der Begrüßung und bei der Grundschule erfolgt in Reihen und nach Graduierung der Schüler (von rechts nach links und vorne nach hinten), wobei der Höchstgraduierte vorne rechts steht.
Mit dem Angrüßen vor dem Training wird alles Private abgelegt und alle Sinne werden rein auf das Training konzentriert. Gleichzeitig soll der obligatorische Gruß und die Verbeugung den gegenseitigen Respekt, den sich Schüler und Trainer entgegenbringen, ausdrücken. Es bedeutet weiterhin, dass die fachliche Qualifikation und Autorität des Lehrers anerkannt wird und seine Anweisungen uneingeschränkt befolgt werden.
Nach dem Kommando „Charyot“ (Achtung, Grundstellung einnehmen!) nehmen alle Trainingsteilnehmer die geschlossene Stellung (Moa-Sogi) ein, d. h. die Füße stehen geschlossen nebeneinander und zeigen nach vorne, die flachen Hände werden an die Hosennaht gelegt.
Stellvertretend für alle anwesenden Schüler führt der rechts vorne stehende höchste Gurt-Träger das Angrüßen nach Aufforderung des Lehrers (i.d.R. ein auf ihn weisendes Hand- zeichen) durch. Dabei gibt es zwei Kommandos „Charyot“ (Achtung!) und „Sabum-Nim Kyong-ne“ (Gruß!). Nach dem Kommando „Charyot“ werden beide Hände zu Fäusten geballt, die Faustrücken zeigen nach vorne. Das Kommando „Kyong-ne“ leitet eine deutliche aber nicht übertriebene Verbeugung ein.
Das Ende des Trainings gleicht dem Anfang. Wie zu Beginn wird auf ein Kommando abgegrüßt. So bezeugt man einander
Respekt. Beim Verlassen des Dojangs verneigt man sich erneut, ebenfalls mit Blick zum Dojang.